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AutorenbildNadia Hug

Wer ist Anna Wey?

Aktualisiert: 15. Dez. 2023

Wer ist Anna Wey?

 

Ich sitze auf meinem Bett, und freue mich diese Zeilen schreiben zu dürfen. Wenn ich links von meinem Bildschirm schaue, sehe ich ein wunderschönes Bild an der Wand angelehnt. Es ist nur provisorisch hier platziert. Dieses Bild ist nämlich nicht für mich, es wurde speziell für ein Mädchen namens Amelie gemalt als Geburtstagsgeschenk.

 

Es heisst auch Amelie und es ist von Anna Wey.

Für meine Amelie, welche jetzt gerade neben mir liegt und schon seit einer Weile schläft😴denn es ist wieder einmal spät am Abend. Das ist meine Zeit zum schreiben...

 

Amelie ist ein voll Fan von Anna Wey’s Kunst! Sie hat schon viele Bilder entstehen sehen und mir immer voller Begeisterung mit riesengrossen Augen davon berichtet, darum war ich immer bestens informiert über den aktuellen Stand ihrer Bilder.  

Sie hat mich schon X Mal gefragt ob wir bitte bitte eins davon kaufen würden, wenn sie die Bilder verkaufen würde.

Im Juli als wir gemütlich im Kafi Beuge in Näfels frühstückten, erkannte Amelie plötzlich die Bilder an den Wände. Sie war völlig überrascht, irgendwie aber auch verwirrt, denn da stand, dass die Künstlerin Anna Wey heisst?! Aber sie war sich soooo sicher und war es für sie ganz klar; sie muss unbedingt eins für sich haben.

Irgendwann werden wir eins kaufen, war meine Antwort.

Ich hab schon ein Favorit: Mocca! Es ist immer noch zu haben🙃 vielleicht wartet es tatsächlich auf mich!

Damals hätte ich mir nie und nimmer vorstellen können, dass sie an ihrem Geburtstag sogar eins geschenkt bekommt von Anna Wey persönlich...denn Amelie hat sie unbewusst auch sehr motiviert mit ihrer Begeisterung 🤩

 

Als Amelie zu ihrem Geburtstag ihr Bild bekommen hat, konnte sie es selber kaum glauben....

Wir kennen diese Künstlerin persönlich und finden es beide so schon und inspirierend zuzuschauen wie sie sich entwickelt und immer wieder erstaunlich schöne Bilder kreiert, wir wissen auch ihren richtigen Namen🤫psssttt....

 

Anna Wey

 

Anna Wey heisst im echten Leben nicht Anna Wey...

 

Wer ist also diese Anna Wey?!

 

 

Für dieses Interview musste ich xy km fahren...und natürlich war ich selber sehr neugierig zu erfahren warum sie nicht unter ihren richtigen Namen ihre Kunst präsentieren möchte.

 

Sie empfängt mich sehr freudig und selber auch neugierig auf das bevorstehende Gespräch..

 

Da es Freitagabend ist, entscheiden wir uns für ein Glas Weisswein und nehmen an ihrem grossen Esstisch Platz. Die ganze Familie ist zuhause und kommt mich herzlich begrüssen.

 

Unsere Kinder sind im gleichen Alter und gut befreundet... ui, ich merke nun selber, dass es mega schwierig ist nicht zu viel zu verraten, sie soll ja noch eine Weile anonym bleiben können...

Aber das sollte ok sein😊





 


Interview 


Erster Teil:

 

Anna Wey, wann und wie hat alles begonnen?

 

Wann?

Also, lass mich mit dem «Wie» beginnen.

Wir wohnen schon recht lange in unserem «dihei», ein Berufskolleg hat mir mal gesagt:

Weißt du Piiiiiipp* (hahahhahah! Schon hat sie ihren eigenen Namen verplappert! Darum nenne ich sie jetzt einfach Anna), bei dir zuhause ist es immer so spannend, all deine Bilder haben eine Geschichte. Entweder kennst du den Künstler persönlich, hast eine Beziehung zu ihm oder es ist aus einem anderen Grund spannend.

Mein Schwiegervater hat gemalt und ist auch beruflich aus diesem Bereich gekommen, beruflich gesehen. Und plötzlich war es auch für uns klar, es darf mal etwas neues an unsere Wohnwände aufgehängt werden. Wir haben uns erkundigt und meistens haben uns Bilder gefallen, welche nicht in unserem Budget waren.

Also hab ich mir gedacht; hmm, naja... möchte ich mir das wirklich leisten?? Ach komm, ich mache doch selber eins, ich probiere es einfach!

 

Wirklich?

 

Ja, in der heutigen Zeit lernt man ja einerseits in der Schule und man lernt auch im Internet.

Da habe ich mich schlau gemacht.

Was brauche ich?

Wo bekomme ich was?

Welchen Stil möchte ich?

Ich probiere jetzt einfach...

 

Ok

 

Und so hat es angefangen. So habe ich mich entschieden meine eigene Kunst zu machen.

 

Das erste Bild, ist das bewusst für eine Wand im Haus entstanden oder mit einem Gedanken?

Oder was ist spezielle daran?

 

Nein, das erste war eher kleinflächig zum Testen der Techniken und Farben, im Format 30x30 oder 40x40. So habe ich für mich Skizzen gemacht. Danach habe ich auf grosse Leinwände gemalt, eher 80x80 und grösser.

Da stand ich plötzlich nervös vor der leeren grossen Leinwand, in meinem Kopf hatte ich das Bild aus all meinen Skizzen kreiert. Wenn ich meine Farben anmische, das ist für mich ein meditativen Prozess/Zustand, gehe ich der Ablauf durch und dann entsteht es. Lustig war auch, dass die ersten 7-8 Bilder im Kopf waren und als sie auf der Leinwand waren, haben sie nicht übereingestimmt.

 

Das verwundert mich nicht....

 

Es ist aber immer so gewesen, dass ich danach nicht negativ überrascht war. Leicht enttäuscht es nicht geschafft zu haben, was ich im Kopf hatte.

Und doch überrascht;

He cool, da kommt ja was ganz anderes raus als ich gedacht hatte.

Es wirkt auch sehr schön.

Das war ein Lernprozess. Mittlerweile bin ich soweit, dass ich es vielfach schaffe. Jetzt weiss ich wie sich die Farben verhalten und somit auch was ich machen muss um einen Effekt zu erzielen.

 

Möchtest du das so oder darf es auch mal ohne genaue Idee entstehen?

 

Nein, das geht nicht.

Ich muss eine Idee haben. Ich bin dann wie in einem Flow, weiss was ich will, wie mein Ziel aussieht.

Dann würde ich am liebsten sagen; hey Familie, ich gehe jetzt in mein Atelier ihr sieht mich in acht Stunden wieder.

 

Ich muss das jetzt aufs Blatt oder Leinwand bringen.

 

Ich bin dann positiv getrieben, total motiviert. Das ist manchmal auch ein wenig mühsam, es kann der schönste Tag sein, 20 Grad und eigentlich möchte ich lieber mit meiner Familie aufs Bike.

 

Oh ja, das kenne ich Anna*. Ich habe mir auch schon vorgenommen über ein Thema zu schreiben und nach einer Stunde musste ich abbrechen, es war eine Katastrophe!

Ich kann das nicht selber bestimmen wann und über was ich schreibe.

Das ist eine Herausforderung in unserem Alltag.

Gibt es bei dir eine typische Tageszeit, in der du inspiriert bist zum Malen?

 

Nein, das nicht.

Ich mache es vielfach so, dass ich mehrmals am Bild arbeite. Selten entsteht es an einem Tag.

Ich spanne die Leinwand, grundiere sie und vielleicht ist das schon gut fürs erste.

Oder mische noch die Farben an.

Aber vom Anmischen bis zum Moment der Entstehung kann gut nochmal 24 Stunden vergehen.

Zeit um es nochmals setzen lassen.

Ich möchte wirklich Zeit haben um daran zu arbeiten, es könnte ewig dauern.

 

Da muss mich meistens jemand von aussen wegreissen und sagen;

Anna, jetzt bist du fertig!

 

Das ist schön, darum möchte ich mein Atelier in oder um meinem Haus haben. Ich bin dann drin, liege schon fast drin und komme nicht so einfach wieder raus.

 

Aber eigentlich ist doch das ein schönes Gefühl. Ich kann das gut verstehen.

 

Schön und frustrierend

 

Alles miteinander

 

Du bist so drin und aufs Detail fixiert, dass du die Wirkung vom Ganzen verlierst.

 

Es ist dann gut wegzustehen, nur 10 Minuten Abstand zu haben und dann weitermachen.

Und wenn du so drin bist fehlt der Abstand. Es ist wie eine Sucht, schwierig auch in Worte zu fassen.

 

Es gibt dir sicherlich auch viel, oder?

 

JA, wirklich. Es ist etwas cooles!

 

Es passiert viel in deinem Inneren wenn du am Malen bist.

 

Ja.

Du fängst an und die Stunden rieseln..

 


 

Oh ja, genau so ist es liebe Anna... Darum muss ich jetzt mein Memo stoppen und aufhören zu schreiben.

Mein Alltag ruft und ich habe mich entschieden dieses Interview in mindestens zwei Teile zu schreiben. Eigentlich sehr passend zu deiner Art zu Malen. Schön in Etappen.

Freu mich weiter zu tippen und noch mehr von dir erzählen zu dürfen.

Ihr dürft aber das nächste Mal im Kafi Beuge die Bilder an den Wänden genauer anschauen und vielleicht sieht ihr ja mein Lieblingsstück Mocca hängen😍

 




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